01.10.2021
Neue Torarolle
für Jüdische
Landesgemeinde
Keller: „Unsere Geschichte ist eng mit der jüdischen verbunden. Das wird mit der Schenkung beider Landeskirchen sichtbar.“
Die Jüdische Landesgemeinde Thüringen brachte am 30. September ihre neue Torarolle in die Neue Synagoge in Erfurt ein. Das Schriftstück mit den fünf Büchern Moses ist ein Geschenk der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland und des Bistums Erfurt. Landtagspräsidentin Birgit Keller würdigt die Schenkung im Themenjahr „Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen“ als Zeichen der Verbundenheit: „Jüdisches Leben in Schriftform: Das ist die von Hand geschriebene neue Torarolle. Die gemeinsame Schenkung der beiden Kirchen belegt, dass jüdischer Glaube Teil unserer Geschichte ist. Die öffentliche Einbringung der Torarolle macht diese starke Verbundenheit weithin sichtbar.“
Hintergrund:
Die Tora ist der erste Teil des Tanach, der hebräischen Bibel. Sie enthält die Glaubensgesetze des Judentums und besteht aus der Schriftengruppe der fünf Bücher Moses. In jüdischen Gottesdiensten wird das ganze Jahr über aus ihr gelesen. Auf Pergament werden die fünf Bücher Moses durch einen speziell ausgebildeten Rabbiner handschriftlich übertragen. Mitunter dauert dies ein Jahr. Rabbiner und Sofer (Toraschreiber) Reuven Yaacobov hat im Auftrag der Evangelischen Kirche Mitteldeutschland und des Bistums Erfurt im Oktober 2019 die Arbeit an der Tora für die Jüdische Landesgemeinde Thüringen aufgenommen. Er schreibt die 304.805 Buchstaben auf koscherem Pergament mit besonderer Tinte aus Israel.