16.09.2022
Pommer: "Wer erinnert, macht sichtbar."
Landtagspräsidentin beteiligt sich an der Aktion „Schreiben gegen das Vergessen“.
Landtagspräsidentin Birgit Pommer beteiligt sich am Montag (19. September) an der Aktion „Schreiben gegen das Vergessen“. In Weimar schreibt sie mit Kreide zehn Namen von Menschen jüdischen Glaubens auf den Stéphane-Hessel-Platz und erinnert so an die Opfer der Shoah in Thüringen.
„Wer erinnert, der macht sichtbar, was andere vergessen wollen. Wir dürfen aber nicht vergessen“, sagt Landtagspräsidentin Birgit Pommer. „Über 6000 Menschen jüdischen Glaubens aus Thüringen wurden durch Nationalsozialisten systematisch verfolgt und vernichtet.“
„Wir schreiben die Namen der Opfer auf, lesen sie laut und gedenken ihrer. Wir reden über ihr Schicksal und machen es sichtbar. Das macht unsere Demokratie stark. Das ist unsere Antwort auf Antisemitismus, Diskriminierung und Menschenfeindlichkeit jeder Art.“
Zeit: Montag, 19. September 2022, 14 Uhr
Ort: Stéphane-Hessel-Platz, Weimar
Hintergrund
Zum Themenjahr „Neun Jahrhunderte jüdisches Leben in Thüringen“ wurde von der Stiftung Gedenkstätten Buchenwald und Mittelbau-Dora sowie dem Erinnerungsort „Topf & Söhne – die Ofenbauer von Auschwitz“ das digitale Gedenkbuch erarbeitet. Es umfasst bisher 2.500 Namen von 6.000 bekannten Menschen jüdischen Glaubens in Thüringen, die der antisemitischen Verfolgung und Vernichtung im Nationalsozialismus zum Opfer fielen. Mit der Aktion „Schreiben gegen das Vergessen“ wird in diesem Jahr in vier Städten ihrer gedacht, indem die Namen der Opfer mit Kreide auf Plätze und Straßen geschrieben werden. Vor 80 Jahren starteten in Erfurt, Meinungen, Gera und Weimar die Transporte in die Vernichtungslager des Nationalsozialismus.
www.juedisches-leben-thueringen.de/gedenkbuch
Für die Schreibaktion in Weimar können sich Interessierte noch anmelden: www.schreiben-gegen-das-vergessen.eu