23.12.2022
Pommer: "2022 war Jahr der Unsicherheiten"
Landtagspräsidentin Birgit Pommer dankt in ihrer Weihnachtsansprache den Menschen, die in herausfordernden Zeiten Hilfe leisten und unterstreicht die Stärke der Demokratie
„Das Jahr 2022 war wieder voller Herausforderungen. Es hat uns viel abverlangt, es hat uns überrascht und es hat uns leider auch verunsichert“, sagt Landtagspräsidentin Birgit Pommer. „Mein Dank gilt allen, die dieses Land am Laufen halten und dafür Sorge tragen, dass wir miteinander in Frieden leben, ganz gleich, wo wir herkommen, ganz gleich, woran wir glauben, ganz gleich wen wir lieben“, so Pommer.
Gleichzeitig betont die Präsidentin die Stärke von Demokratie und Verfassung. „Im kommenden Jahr werden wir ein besonderes Jubiläum feiern: Die Thüringer Verfassung wird 30. Sie ist die stabile Grundlage für unser Zusammenleben. Wir können in Zeiten von Pandemie, Energiekrise und nun sogar während eines schrecklichen Krieges in Europa auf sie bauen“, so Pommer.
„Entscheidend ist, dass wir respektvoll miteinander umgehen, unsere Meinung ohne Angst vor Repressalien sagen, auch auf der Straße, friedlich und ohne Gewalt. Deshalb mein Wunsch, nicht nur für diese Weihnachten, auch Worte können Gewalt erzeugen. Sie sollten deshalb wohl überlegt sein, offen und ehrlich, aber nicht verletzen“, so die Landtagspräsidentin abschließend.
Die Weihnachtsansprache gibt es hier zu sehen.
Die Weihnachtsansprache im Wortlaut:
Liebe Thüringerinnen und Thüringer, endlich, der Heilige Abend, die Weihnachtszeit 2022 ist da.
Die vergangenen Tage waren sicher wieder zum einen voller Vorfreude, zum anderen, natürlich, wie jedes Jahr, war es der kleine Stress vor Weihnachten. Nun sollte doch alles geschafft sein, der Baum steht, die Geschenke sind gekauft oder mit Liebe gebastelt, und hoffentlich ist auch die Familie beieinander. Das Jahr 2022 war wieder voller Herausforderungen. Es hat uns viel abverlangt, es hat uns überrascht und es hat uns leider auch verunsichert. Umso mehr wünschen wir uns alle ein wenig Ruhe und Besinnlichkeit für die nächsten Tage.
Im Thüringer Landtag geht jetzt im Dezember der Monat der Vielfalt zu Ende. Einmal mehr haben wir gezeigt: Thüringen ist bunt, kreativ und solidarisch immer dann, wenn es darum geht, Neues zu zeigen oder anderen zu helfen.
Im kommenden Jahr werden wir ein besonderes Jubiläum feiern: Die Thüringer Verfassung wird 30. Sie ist die stabile Grundlage für unser Zusammenleben. Mit ihr haben wir schon vieles durchlebt: Wir können in Zeiten von Pandemie, Energiekrise und nun sogar während eines schrecklichen Krieges in Europa auf sie bauen. Wie viele andere Nationen sehnen sich genau danach. Welchen Wert Freiheit hat, können wir vor allem schätzen, wenn wir auch über die Grenzen hinweg schauen, dahin, wo gerade keine Freiheit möglich ist. Das Schicksal der Ukrainerinnen und Ukrainer bewegt uns. Genau wie das Schicksal so vieler Menschen im Iran und so vielen anderen Ländern.
Ja, ich weiß, auch aus eigenem Erleben: Wir suchen gerade in diesen Tagen nach friedlichen Botschaften, nach ein bisschen mehr Freude und ein paar Tagen ohne Sorgen. Dennoch, gerade in dieser Zeit liegt die größte Dankbarkeit für den eigenen Frieden, in den Gedanken an andere, in Hilfe und Unterstützung für diejenigen, die sie brauchen.
Liebe Thüringerinnen und Thüringer, deshalb gilt mein Dank heute allen, die dieses Land am Laufen halten und dafür Sorge tragen, dass wir miteinander in Frieden leben, ganz gleich, wo wir herkommen, ganz gleich, woran wir glauben, ganz gleich, wen wir lieben. Entscheidend ist, dass wir respektvoll miteinander umgehen, unsere Meinung ohne Angst vor Repressalien sagen, auch auf der Straße, friedlich und ohne Gewalt. Deshalb mein Wunsch, nicht nur für diese Weihnachten, auch Worte können Gewalt erzeugen, sie sollten deshalb wohl überlegt sein, offen und ehrlich, aber nicht verletzen. Das Jahr 2022 hat so Vieles gezeigt, Angriffsversuche auf unsere Demokratie, Wut, Verzweiflung, Krieg.
Es hat aber auch gezeigt, mit welcher Fröhlichkeit und Freude die Menschen in Erfurt den Tag der Deutschen Einheit gefeiert haben, Geflüchteten selbstlos geholfen, in Gesundheitseinrichtungen um jedes Leben gekämpft, Feuer gelöscht, friedliebende Menschen geschützt, in Kindergärten und Schulen Bildung vermittelt, in den Kirchen Nächstenliebe gelebt haben. Dafür können wir nicht genug dankbar sein. Ihnen allen ein herzliches Danke.
Liebe Thüringerinnen und Thüringer, ob im Gebet oder in fester Umarmung, mit den besten Wünschen für die Genesung von Erkrankten, Ihnen nun allen ein schönes, besinnliches und fröhliches Weihnachtsfest, in Frieden für alle.