08.04.2022
Krieg bedeutet unendliches Leid
Landtagspräsidentin Birgit Keller gedenkt der Befreiung des KZ Mittelbau-Dora vor 77 Jahren
„Krieg bedeutet unendliches Leid“
Birgit Keller nimmt am Montag (11. April) an der Gedenkveranstaltung zum 77. Jahrestag der Befreiung des KZ Mittelbau-Dora in der Gedenkstätte teil. Im Anschluss wird die Ausstellung „Flucht“ in der ehemaligen Feuerwache eröffnet.
„Krieg bedeutet unendliches Leid. Mit der Befreiung des KZ Mittelbau-Dora am 11. April 1945 endete der Massenmord des NS-Regimes an über 20.000 Menschen im Südharz. Die Lager waren in unserer Mitte, jede und jeder konnten sie sehen. Die Opfer und die Überlebenden mahnen uns, nicht wegzusehen und unsere Stimmen gegen Unrecht zu erheben. Sie mahnen zu Mitmenschlichkeit und dazu, sich jederzeit für den Frieden einzusetzen“, sagt Landtagspräsidentin Birgit Keller.
„Krieg bedeutet unendliches Leid – auch heute. Am 19. März 2022 wurde Boris Romantschenko – Überlebender des KZ Mittelbau-Dora – Opfer eines russischen Bombenangriffs auf die ukrainische Stadt Charkiw. Es ist eine unerträgliche Tragödie: Die Überlebenden des NS-Regimes werden erneut Opfer und Zeug*innen von Tod und Zerstörung. Der völkerrechtswidrige Krieg in der Ukraine muss aufhören. Das sind wir den Opfern von damals und von heute schuldig. Krieg ist niemals eine Lösung – dies ist eine Gewissheit der Geschichte.“
Zeit: Montag, 11. April 2022, 11 Uhr
Ort: KZ-Gedenkstätte Mittelbau-Dora, Kohnsteinweg 20, Nordhausen
Hintergrund
Vor 77 Jahren wurde das Konzentrationslager Mittelbau-Dora durch amerikanische Truppen am 11. April 1945 befreit. Fast drei Jahre lang wurden am Fuß des Kohnsteins und in zahlreichen Außenlagern im Harz Inhaftierte zur Arbeit in der Kriegsproduktion gezwungen. Sie wurden gefoltert, litten Hunger und wurden ermordet. Unter ihnen befanden sich knapp 11.000 sowjetische Häftlinge. Boris Romantschenko war einer von ihnen. Als Überlebender setzte er sich für die Erinnerung an die NS-Verbrechen ein und war Vizepräsident des Internationalen Komitees Buchenwald-Dora. Er starb bei einem russischen Bombenangriff auf die ukrainische Stadt Charkiw am 19. März 2022.