05.10.2021
CSD im Thüringer Landtag
Thüringer Landtag und Staatskanzlei empfangen CSD-Bündnis
„CSD macht Thüringen bunt und vielfältig“
Der Thüringer Landtag und die Thüringer Staatskanzlei empfing am Montag (4. Oktober) das Bündnis rund um den Christopher Street Day (CSD) im Thüringer Landtag. Es ist das erste Mal, dass das Treffen vor dem Thüringer Landtag stattfindet.
Landtagspräsidentin Birgit Keller sagt: „Der Landtag ist Ort der Begegnung und damit auch Ort gelebter Vielfalt. Liebe kennt kein Geschlecht und niemand darf Angst haben müssen, für seine und ihre sexuelle Orientierung verurteilt zu werden. Dafür setzt sich der CSD seit Jahren bunt, kreativ und vielfältig ein. Die jährlichen Demos und Straßenfeste sind gelebte Demokratie. Sie setzen starke Zeichen für Gleichberechtigung und Toleranz.“ Mit einer Lichtaktion wird der Landtag zum Empfang in Regenbogenfarben erstrahlen. Zudem wird die Regenbogenfahne als Symbol der LGBTQ+ Gemeinschaft vor dem Landtag gehisst.
Eine Unterstützung, die mir seit jeher nicht nur immens wichtig, sondern eine Herzensangelegenheit ist“, ergänzt Ministerpräsident Bodo Ramelow. „Der CSD steht für den Kampf um gesellschaftliche Anerkennung queerer Lebensweisen. Dabei kann keine noch so fantasievolle Kundgebung darüber hinwegtäuschen, dass ein offenes Ausleben der sexuellen Identität ohne jede Diskriminierung und Benachteiligung noch immer keine Selbstverständlichkeit ist. Insbesondere für die Betroffenen ist die Alltagsdiskriminierung tagtäglich spürbar und die Parolen der Populisten und Extremisten richten sich zuallererst gegen Menschen, die anders leben, denken und handeln.“
Sozialministerin Heike Werner, die die Thüringer Landesregierung bei dem Empfang vertreten wird, sagt: „Der CSD bleibt unverzichtbar, um auf unterschwellige und offene Homophobie in unserer Gesellschaft und auf Unterdrückung von Menschen weltweit aufmerksam zu machen. Unser Dank gilt allen Aktiven aus dem LSBTIQ+-Bereich für ihr unermüdliches Engagement und ihren Mut, Teilhabe für alle einzufordern – unabhängig von sexueller Identität, Geschlecht, Alter, ethnischer Herkunft Religion oder körperlicher Verfassung. Die Thüringer Landesregierung steht an ihrer Seite und wird sich weiter für die Verwirklichung tatsächlicher Gleichberechtigung in Land und Bund einsetzen.“
Im Thüringer Landtag ist zudem ab 4. Oktober die Ausstellung „We are part of culture“ mit Persönlichkeiten der LGBTQ+ Gemeinschaft zu sehen. Die Schau zeigt unter anderem den Werdegang der Personen und erzählt von ihrem Bezug zur LGBTQ+ Gemeinschaft.
Hintergrund:
Täglich werden weltweit Mitglieder der LGBTQ+ Gemeinschaft durch Gesetze und Resolutionen, die ihre Rechte einschränken oder ihnen nicht die gleichen Rechte zugestehen, diskriminiert. Viele erleben aufgrund ihrer sexuellen Identität Hass und Gewalt. Der CSD macht darauf aufmerksam. Seine Namensherkunft hat er von der ersten Demonstration gegen Razzien und Diskriminierung von Mitgliedern der LGBTQ+ Gemeinschaft in der gleichnamigen Christopher Street in New York in den USA. Die Proteste, auch bekannt als der Stonewall-Aufstand, begannen in der Nacht vom 27. auf den 28. Juni 1969 und hielten mehrere Tage an. Der CSD in Thüringen hat ein umfangreiches Rahmenprogramm. Unter den Forderungen des CSD Bündnis findet sich unter anderem die Etablierung von queeren Zentren in Thüringen. Es wird am 19. Oktober 2021 in Erfurt eröffnet.
Fotos: © ari - Michael Reichel