07.10.2020
Landtags-Hochhaus leuchtet in Regenbogenfarben
Erstmals Regenbogenflagge am Landtag gehisst
Anlässlich der Thüringer Aktionswoche zum „Christopher Street Day“ wird das Hochhaus des Thüringer Landtags in den Farben der Regenbogenflagge leuchten. Zudem wird erstmals eine Regenbogenflagge vor dem Parlament wehen. Vom 12. bis zum 18. Oktober finden in ganz Thüringen Veranstaltungen statt, mit dem Ziel, die Rechte von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgender-Menschen zu stärken.
Landtagspräsidentin Birgit Keller wird selbst den symbolischen Knopf drücken, der das Landtagshochhaus zum Leuchten bringt. Die öffentliche Veranstaltung vor dem Landtagsgebäude beginnt am Montag um 19 Uhr. Vertreterinnen und Vertreter der Medien sind herzlich eingeladen.
„Thüringen ist bunt. Und es kann noch bunter sein. Mit unserer Aktion wollen wir ein weithin sichtbares Zeichen für Toleranz und für die Gleichstellung von Schwulen, Lesben, Bisexuellen und Transgender-Menschen setzen“, so Landtagspräsidentin Birgit Keller. „Deshalb hissen wir erstmals die Regenbogenfahne vor dem Landtag. Und das Landtagshochhaus wird eine Woche lang in Regenbogenfarben erleuchten.
Dieses Symbol ist gleichzeitig eine Mahnung: Wir dürfen nicht müde werden, uns zu wehren – gegen Ausgrenzung, gegen Anfeindungen und dafür, dass jede*r selbst entscheiden kann, wen man liebt und das von allen anderen akzeptiert wird.
Gleichzeitig erinnern wir an das schreckliche Schicksal der ,Rosa-Winkel-Insassen‘ deutscher Konzentrationslager, die auf Grund ihrer Homosexualität dorthin verschleppt wurden. 75 Jahre nach ihrer Befreiung setzen wir dieser dunklen Vergangenheit ein Leuchten des Gedenkens entgegen. Erst vor 30 Jahren wurde die Homosexualität aus dem Diagnoseschlüssel für Krankheiten der Weltgesundheitsorganisation gestrichen. Auch daran gilt es zu erinnern“, so Landtagspräsidentin Keller weiter.
Zeit: Montag, 12. Oktober 2020, 19.00 Uhr
Ort: Erfurt, Thüringer Landtag, vor dem Haupteingang, Jürgen-Fuchs-Straße 1
Hintergrund:
Als letzter Überlebender der Rosa-Winkel-Insassen galt der 2009 verstorbene Rudolf Brazda, der das KZ Buchenwald überlebte.
Der „Christopher Street Day“, kurz CSD, hat seinen Ursprung in den Vereinigten Staaten und fand 1969 das erste Mal in New York statt. Er erinnert an den ersten bekanntgewordenen Aufstand von Homosexuellen und anderen sexuellen Minderheiten gegen die Polizeiwillkür in der New Yorker Christopher Street. 1979 wurde in Berlin und Bremen zum ersten Mal der CSD gefeiert.