27.03.2020
100 Jahre Landesgründung
Feiern am 1. Mai abgesagt
Die Veranstaltungen zum 100. Jahrestag der Landesgründung Thüringens am 1. Mai sind abgesagt. Darauf haben sich der Thüringer Landtag, die Thüringer Staatskanzlei und der Verein Weimarer Republik e.V. verständigt. Hintergrund ist die Corona-Pandemie. Geplant waren unter anderem ein Festakt sowie ein Bürgerfest in Weimar. Es wird in nächster Zeit geprüft, das Jubiläum in einer anderen Form oder an einem alternativen Termin zu begehen.
„Ich bedauere diese Entscheidung sehr. Doch wir dürfen keine Risiken eingehen. Entscheidend ist die Gesundheit der Menschen“, sagt Landtagspräsidentin Birgit Keller. „Umso mehr wünsche ich mir, dass dieses bedeutende Jubiläum trotzdem ins öffentliche Bewusstsein rückt. Denn seit dem 1. Mai 1920 lebten erstmals die meisten Thüringer in einem geeinten demokratischen Land, mit republikanischer Verfassung und einem frei gewählten Landtag.“
„Für die große Einsatzbereitschaft, die die Bürgerinnen und Bürger in Vereinen und Institutionen und die in den Kommunen Aktiven für das Landesjubiläum erbracht haben, danke ich sehr herzlich. Dass dies an diesem Tag keine Früchte tragen kann, ist für uns eine große Enttäuschung – umso mehr gilt mein Dank allen Beteiligten ausdrücklich“, so Ministerpräsident Bodo Ramelow zur Absage der Feierlichkeiten.
Hintergrund:
Das Land Thüringen entstand am 1. Mai 1920 als ein Land des Deutschen Reiches aus einem freiwilligen Zusammenschluss der thüringischen Freistaaten Sachsen-Weimar-Eisenach, Sachsen-Meiningen, Sachsen-Altenburg, Sachsen-Gotha, Schwarzburg-Rudolstadt, Schwarzburg-Sondershausen sowie des Volksstaates Reuß. Der Freistaat Coburg schloss sich hingegen Bayern an. Die preußischen Gebiete Thüringens konnte trotz entsprechender Versuche nicht in das Land Thüringen integriert werden. Für Thüringen endete damit eine jahrhundertelange Phase der territorialen Zersplitterung.