Ricarda Huch
Zur Person Ricarda Huch
„Es sei dem Lande Thüringen beschieden, dass niemals mehr im wechselnden Geschehen ihm diese Sterne untergehen: das Recht, die Freiheit und der Frieden."
Ricarda Huch (1946 als Alterspräsidentin der Beratende Landesversammlung Thüringen)
Ricarda Huch wurde am 18. Juli 1864 in Braunschweig geboren. Ein Studium der Geschichte, Philosophie und Philologie in Zürich schloss sie 1891 mit der Promotion ab. In dieser Zeit veröffentlichte sie erste Gedichte, Dramen und Erzählungen.
Seit 1914 beschäftigte sich Ricarda Huch immer häufiger mit religiösen Fragen, schrieb Bücher, denen die Suche nach Orientierung in Zeiten der Ratlosigkeit anzumerken ist. Im Kriegsjahr 1916 veröffentlichte sie das Buch „Luthers Glaube“, in dem sie sich intensiv mit der Persönlichkeit und der Glaubenswelt des Reformators beschäftigte.
„Es ist mir das merkwürdigste Erlebnis, dass gerade Luther mir so ähnlich ist, dass er mir ein Wegweiser sein kann“, schrieb sie in dieser Zeit an eine Freundin.
Ihre literarischen, historischen und religions- philosophischen Werke machten Ricarda Huch zu einer der bekanntesten deutschen Autorinnen. Im Jahr 1924 bezeichnete Thomas Mann sie als „wahrscheinlich die erste Frau Europas“. 1931 erhielt sie den Goethe-Preis der Stadt Frankfurt a. M.
Die Friedrich-Schiller-Universität Jena verlieh Ricarda Huch 1946 die Ehrendoktorwürde und sie eröffnete als Alterspräsidentin die Beratende Landesversammlung Thüringens. 1947 entzog sie sich durch den Umzug nach Frankfurt a. M. dem intensiven Bemühen der neuen Machthaber um sie.
Am 17. November 1947 starb sie in Schönberg im Taunus an den Folgen einer Lungenentzündung.