Haftzelle
Erinnerungsort Thüringer Landtag
Im heutigen Abgeordneten- und Fraktionsgebäude des Thüringer Landtags befindet sich seit Mai 2012 der „Erinnerungsort Thüringer Landtag“. Es handelt sich dabei um eine von ehemals drei Haftzellen, die von der Geheimen Staatspolizei (Gestapo) im preußischen Regierungsbezirk Erfurt, die im Südflügel des Gebäudes untergebracht war, genutzt wurde.
In den Jahren von 1939 – 1945 wurden in diesen Räumlichkeiten politische und weltanschauliche Gegner des NS-Regimes unter unmenschlichen Bedingungen gefangen gehalten und misshandelt.
Als Sitz des sogenannten „Judenreferats“ der Gestapo für ganz Thüringen wurde in den Büros in den oberen Geschossen die Deportation der Thüringer Juden ab dem Frühjahr 1942 geplant.
Ein derartiger Erinnerungsort „am Ort des demokratischen Souveräns“ (Volkhard Knigge), in einem Parlamentsgebäude, ist bundesweit einmalig. Der Erinnerungsort ist auf Anfrage im Rahmen einer Führung öffentlich zugänglich.