2. Wahlperiode
1994 - 1999
Konsolidierung und Professionalisierung
Mit der zweiten Landtagswahl am 16. Oktober 1994 bestätigte die Thüringer Wählerschaft zugleich in einem Volksentscheid mit über 70-prozentiger Mehrheit die neue Landesverfassung. Im Ergebnis dieser Wahl gehörten dem Parlament nur noch drei Fraktionen (CDU, SPD, PDS) an. In der konstituierenden Sitzung am 10. November 1994 wählte das Plenum Frank-Michael Pietzsch (CDU) zu seinem neuen Präsidenten, nachdem Gottfried Müller (CDU) überraschend nicht wieder in den Landtag einzog. Damit begründete das Landesparlament eine durchaus ungewöhnliche „Tradition“, in dem es bisher mit jeder neuen Wahlperiode ein neues Oberhaupt bestimmte.
Der Ausgang der Wahl führte zur Bildung der ersten Großen Koalition zwischen CDU und SPD in Thüringen. In der zweiten Plenarsitzung am 30. November 1994 wurde Bernhard Vogel (CDU) im Amt des Ministerpräsidenten bestätigt, Gerd Schuchardt (SPD) wurde Vize-Regierungschef.
Nach der „stürmischen“ Anfangsphase setzte nunmehr die Konsolidierung und Professionalisierung der politischen Arbeit ein. Durchaus zum Leidwesen mancher Abgeordneter nahm z.B. die Rolle der Fraktionen zulasten des individuell agierenden Parlamentariers zu. Zugleich trat anstelle der grundlegenden Gesetzgebungsarbeit der ersten Periode nun der Aspekt der parlamentarischen Kontrolle der Regierung stärker in den Vordergrund.
Derweil intensivierte der Landtag den Dialog mit den Bürgerinnen und Bürgern: Der „Tag der offenen Tür“ wurde fortgesetzt, Ausstellungen mit künstlerischem wie mit historischem Schwerpunkt locken zahlreiche Besucherinnen und Besucher an. Im Rahmen „Parlamentarischer Abende“ nutzen zahlreiche Institutionen und Organisationen die Gelegenheit, mit den Abgeordneten ins Gespräch zu kommen.
2. Wahlperiode
28.10.2020 27 Bilder