01.02.2024
Ausstellung
Unvollendete Leben
Finissage zur Ausstellung „Unvollendete Leben“
Landtagspräsidentin Pommer: „Jüdisches Leben sichtbar zu machen, ist ein fortwährender Auftrag an demokratische Institutionen“
Am Dienstag (6. Februar) endete die Wanderausstellung „Unvollendete Leben“ im Thüringer Landtag mit einer Finissage. Die von der Bente-Kahan-Stiftung Breslau (Wrocław) kuratierte Ausstellung zeigt Portraits von Künstlerinnen und Künstlern, die von den Nationalsozialisten aufgrund ihrer jüdischen Abstammung in ihrer Arbeit eingeschränkt, deportiert und ermordet wurden. Ihr Schicksal ist heute weitgehend in Vergessenheit geraten.
Landtagspräsidentin Birgit Pommer eröffnete die Veranstaltung mit einem Grußwort. Stiftungsgründerin Bente Kahan sprach ebenfalls und führte anschließend durch die Ausstellung.
Landtagspräsidentin Birgit Pommer sagte: „Jüdisches Leben sichtbar zu machen, ist ein fortwährender Auftrag an die demokratischen Institutionen in unserem Land. Dies gilt umso mehr seit dem terroristischen Überfall der Hamas auf Israel am 7. Oktober 2023, der die zunehmende Bedrohung von Jüdinnen und Juden in unserem Land noch einmal verstärkt hat, auch hier in Thüringen. Der Thüringer Landtag wird diesem Auftrag gerecht, mit Diskussionsforen, der jährlichen Gedenkstunde zum 27. Januar und immer wieder auch mit Ausstellungen und Präsentationen jüdischer Schicksale. Die Ausstellung ‚Unvollendete Leben‘ stellt jüdische Künstlerinnen und Künstler vor, denen gewaltsam das Leben genommen wurde. Ihr Verlust für Kultur und Gesellschaft schmerzt bis heute.
Fotos: Thüringer Landtag
Bente-Kahan-Stiftung - Unvollendete Leben
Die Wanderausstellung porträtiert 18 jüdische Künstlerinnen und Künstler aus Europa. Hinter jedem Porträt verbirgt sich eine Person, die über ihre Biografie und ihre Werke wie Bilder, Bücher, Filme und Musik vorgestellt wird. Das Projekt entstand in der Synagoge zum Weißen Storch in Breslau. Neben der Wanderausstellung umfasst es auch eine interaktive Dauerausstellung in Breslau sowie eine zugehörige Konzertreihe. Über QR-Codes auf den Ausstellungsplakaten können Informationen zu den Künstlerinnen und Künstlern auf Englisch, Deutsch, Polnisch, Norwegisch und Ukrainisch abgerufen werden.
Die Ausstellung wird durch die Bente-Kahan-Stiftung kuratiert, die 2006 gegründet wurde, um die Renovierung der Synagoge zum Weißen Storch zu realisieren. Bente Kahan ist eine norwegisch-jüdische Musikerin und Schauspielerin. Sie lebt in Breslau und setzt sich für den Erhalt jüdischen Kulturguts ein.
Die Finissage zur Ausstellung findet am 6. Februar 2024, um 16 Uhr statt.