04.10.2022
Ausstellung:
Geboren in Auschwitz
Ausstellung erzählt Geschichte der Kinder von Auschwitz
Pommer: „Zeichen des Lebens in einer Zeit des Todes – das sind die Kinder von Auschwitz.“
Im Thüringer Landtag ist ab Donnerstag (6. Oktober) die Ausstellung „Geboren in Auschwitz“ von Alwin Meyer zu sehen. Unter dem Titel „Ich konnte nicht schreien, nur deshalb lebe ich noch“ wird auf 36 Tafeln von dem Leben und Sterben der Mütter, schwangeren Frauen und ihren Kindern berichtet. Die Ausstellung eröffnet Vizepräsidentin Dorothea Marx. Zudem spricht Prof. Dr. Reinhard Schramm, Vorsitzender der Jüdischen Landesgemeinde Thüringen. The String Company aus Erfurt begleitet die Eröffnung musikalisch.
Dr. Eva Umlauf wird als Zeitzeugin zu Gast sein und über ihr Leben sprechen. Sie wurde am 19. Dezember 1942 im Zwangsarbeiterlager Nováky geboren: „Du warst ein Zeichen des Lebens in einer Zeit des Todes“, so ihre Mutter Agi Hecht. Beide wurden Ende Januar 1945 in Auschwitz befreit.
Landtagspräsidentin Birgit Pommer sagt: „‘Zeichen des Lebens in einer Zeit des Todes‘ – das sind die Kinder von Auschwitz. Die Ausstellung tut weh. Sie geht zu Herzen und rüttelt auf. Es zeigt uns einmal mehr, es ist Zivilcourage gegen Hass und Diskriminierung gefragt.“
Alwin Meyer: „Das ist der dunkelste Fleck einer tiefdunklen Geschichte. 232.000 Säuglinge, Kinder und Jugendliche bis 17 Jahren wurden mit ihren Familien in das Vernichtungslager Auschwitz verschleppt oder kamen dort unter unvorstellbaren Bedingungen zur Welt. Allein 216.300 waren Juden, 11.000 Sinti und Roma. Nur 750 von ihnen haben Auschwitz überlebt, darunter 60 Neugeborene. Zeit ihres Lebens tragen sie die Spuren des Erlittenen auf dem Körper und in ihren Seelen.“
Zeit: Donnerstag, 6. Oktober 2022, 16 Uhr
Ort: Thüringer Landtag, Jürgen-Fuchs-Straße 1, Erfurt
Hintergrund
Autor der Ausstellung ist der Journalist und Kurator Alwin Meyer. Seit mehr als 45 Jahre sucht er weltweit nach den wenigen überlebenden Kindern von Auschwitz. Einfühlsam hat er mit ihnen gesprochen und ihr Vertrauen gewonnen. Viele erzählten ihm zum ersten Mal vom Lagerleben, von einer Kindheit in der Tod immer präsent und nie natürlich war. Seine weithin beachteten Bücher zum Thema erschienen in Deutschland, Griechenland, Großbritannien, Japan, den Niederlanden und in den USA. Die Ausstellung entstand auf Anregung des Gothaer Vereins „Bildung vereint“ und ist bis 3. November im Thüringer Landtag zu sehen.
Mehr Informationen zur Ausstellung gibt es hier.